Oase Enkenstein

Das “Bärenried-Projekt”

Gelände:
Oberhalb von Enkenstein wurde der Stiftung ein Waldstück im Gewann “Bärenried” überlassen. Es handelt sich um ein relativ steiles, allseitig von Wald umgebenes Hanggrundstück, auf dem der bisherige Fichten-Buchen-Tannen-Mischwald vor wenigen Jahren durch Borkenkäferbefall weitgehend verlorengegangen ist. Es bestehen noch mehrere Grüppchen von Altbäumen; daneben zeigt sich eine gute Naturverjüngung mit bereits mehrjährigen Buchen, Tannen und vereinzelt Douglasien. Das Gesamtbild ist von größeren Kahlflächen gekennzeichnet, die im Sommer vom Grün der Jungbäume und von krautigen Pflanzen überdeckt sind.

Das heimgesuchte Bärenried

Ökologische Situation:
Da das Gelände Niederschlagswasser wie in einem Trichter ableitet, droht hier aufgrund der Hanglage und der Bodenbeschaffenheit weitere Erosion mit Verlust von Humusauflage. Von der Aufarbeitung des Schadholzes ist jedoch noch viel Totholz auf der Fläche, so dass Nährstoffe und Humus nachgeliefert werden. Neubewuchs, teils mit krautigen Pflanzen, teils mit ausgesamten Bäumchen, hilft bereits, die Erosion zu bremsen. Die gute Naturverjüngung wird bald neuen Wald entstehen lassen. Ohne Eingreifen würde der künftige Wald von den Rotbuchen dominiert sein, die jetzt an größeren Teilflächen kräftig nachkommen. Als Mischbaumarten sind auf natürlichem Weg ausgesamte Weißtannen und Douglasien bereits auf der Fläche. Ob die Rotbuche als Hauptbaumart bei fortschreitendem Klimawandel künftig noch bestehen kann, gilt immer mehr als fraglich.

Kahlfläche mit reichtlich Totholz. Unterhalb verbliebene Baumgruppen mit Weißtanne und Rotbuche.
Herbstfärbung lässt die Naturverjüngung mit Rotbuche besser erkennen.
Im Sommer strahlen die jungen Buchen in frischem Grün. Nicht überall ist der Nachwuchs üppig.

Planung:
Auf den Teilflächen, auf denen die Naturverjüngung bislang nur schwach ist, beginnen wir ab sofort mit dem Einbringen anderer Baumarten. In Frage kommen wärmetolerante und trockenheitsresistente Baumarten. Begonnen wurde versuchsweise mit Kleintrupps von Flatterulme, Hainbuche und Roteiche. Der Standort dürfte sich beispielsweise auch für Esskastanie, Baumhasel und Elsbeere eignen, die auf dem Programm für die nächsten Pflanzaktionen stehen.

Das Pflanzen von getopften Setzlingen im Sommer ist etwas beschwerlich: Wassertragen durch steiles Gelände und hinweg über Massen von herumliegendem Totholz, dazu knallige Sonne auf dem Südwesthang.
Aus Grün ist wieder Braun geworden. Und: Ein Grüppchen Roteichen in Wuchshüllen.
Im Frühsommer sind die Wege und der Waldboden übersät mit gekeimten Rotbuchen.

Mitmachen:
Sind Sie geländegängig? Wenn Ihnen 45% oder 50% Steigung nichts ausmachen, dann legen Sie mit uns doch ein Wäldchen im Wald an, vielleicht ein Maronen- oder Hainbuchen-Wäldchen! Oder schlagen Sie Ihren Lieblingsbaum vor: info@natur-zuerst.de

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