Das “Mühlebach-Projekt”
Dreizehn Personen haben es durch ihre finanzielle Zustiftung gemeinsam ermöglicht, dass die Stiftung Natur Zuerst dieses idyllisch gelegene Waldstück im März 2024 erwerben konnte. Der gesunde Baumbestand konnte dadurch vor der Holzernte bewahrt und das Waldstück auf Dauer einer rein ökologischen Bestimmung gewidmet werden. Eine weitere Naturoase wurde geschaffen.
Gelände:
Oberhalb von Fröhnd im Wiesental (Gewann: “Schwanden”) konnte die Stiftung dieses knapp einen Hektar große Waldgrundstück mit Bachlauf erwerben und dauerhaft der Natur widmen. Der Mischwald aus Rotbuche, Fichte und Eiche liegt idyllisch am Mühlebach in 700-750 m Meereshöhe und ist trotz erheblichem Gefälle gut begehbar. Wasser ist Leben: Der Mühlebach durchzieht das Waldstück der Länge nach, schafft im unteren Bereich so einen ganz besonderen Lebensraum und versorgt auch den oberen Waldbereich mit feuchter Luft.
Mischwald mit Bachlauf
Ökologische Situation:
Der untere Bereich des Waldstücks ist geprägt vom durchziehenden Mühlebach. Hier weist der Baumbestand ganz überwiegend Fichten auf. Weiter oben geht der Wald in einen von Rotbuche dominierten Buchen-Eichen-Mischwald über. Das Kronendach ist fast vollständig geschlossen, und es findet sich nur wenig Naturverjüngung in dem durchschnittlich etwa 60 Jahre alten Bestand. Der Wald wurde bisher extensiv bewirtschaftet und weist dadurch auch einen guten Bestand an stehendem und liegendem Totholz auf.
Die folgende Serie von Fotoimpressionen entstand kurz vor dem Erwerb und noch vor dem Frühjahrsaustrieb 2024.
Planung:
Das Waldstück erfordert derzeit keine dringlichen Maßnahmen. Es ging beim Kauf erst einmal darum, dass der schöne Baumbestand nicht aus wirtschaftlichem Interesse verwertet (“abgeholzt”) wird, sondern dass der Wald sich auf Dauer natürlich entwickeln und seine ökologischen Funktionen erfüllen kann. Der Verzicht auf eine Holzentnahme, wie sie anderenfalls mit Wahrscheinlichkeit angestanden hätte, bedeutet für den Wald zusätzliche Habitatbäume und einen Zuwachs an Totholz, somit eine verbesserte Lebensgrundlage für viele Arten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der gegenwärtige Baumbestand im Zuge des Klimawandels weiter entwickelt. Weder Rotbuche noch Fichte noch Stieleiche gelten, für die kommenden Jahrzehnte gedacht, als besonders resistent gegen immer trockenere und wärmere Sommer. Auf längere Sicht ist beabsichtigt, in dem Maße, wie einzelne Bäume (aus verschiedenen Ursachen) absterben und Licht hereinlassen, weitere Mischbaumarten einzubringen. Hier bieten sich aufgrund des Feuchtigkeitsgradienten, der sich aus dem Bachlauf ergibt, erweiterte Möglichkeiten, die Palette der vorhandenen Baumarten zu erweitern.
Diese vorläufige Zusammenstellung basiert auf einer ersten Bestandsaufnahme und wird noch ergänzt.