Das “100-Wälder-Projekt”
Gelände:
Das Gelände oberhalb von Lausheim (Gewann: “Wart”) ist die flächenmäßig größte unter den hier vorgestellten Naturoasen, und mit einer Meereshöhe von 730 m auch die höchstgelegene. Hier sorgte am 13.05.2015 ein über den Schwarzwald ziehender Tornado für fast völlige Verwüstung, für eine Kahlfläche, wo vorher hohe Fichten und Buchen gestanden waren. Nachfolgende Stürme und Folgeschäden haben die verbliebenen Bäume noch weiter reduziert.
Das Gelände ist einzigartig und wirkt riesig. Die über etwa 500 Meter langgestreckte Oase ist durch den massiven Kraut- und Strauchbewuchs zumindest in den Sommermonaten unüberschaubar und stellenweise undurchdringlich. Die Projektfläche bietet gewaltiges ökologisches Potential und tausend Möglichkeiten, zusätzliche Lebensräume zu schaffen. Unser Ziel ist ein zukunftsfähiger Mischwald, der für möglichst viele Tier- und Pflanzenarten Wohnraum und Nahrung bietet.
9 Jahre nach Tornado:
Lassen wir hier 100 Wälder entstehen!
In den Jahren seit dem Tornado war das Gelände zunächst weitgehend sich selbst überlassen. Über einige Jahre ist einfach gewachsen, was eben gewachsen ist, aber nachwachsende Waldbäume blieben zunächst spärlich. Wir sprechen von einer Sukzessionsfläche. In diesem Stadium hat die Stiftung Natur Zuerst im Januar 2022 zunächst eine Teilfläche von 4,3 Hektar übernommen, einschließlich eines Teilbereichs von 1,4 Hektar, auf dem seit 2014 eine Ersatzaufforstungsmaßnahme auf ehemaligem Wiesengelände stattfindet.
Im September 2024 konnte die Stiftung die restliche Teilfläche (2,7 Hektar) der ovalen, bewaldeten Kuppe durch die private Zustiftung von acht Personen hinzu erwerben, wodurch die Breite des Areals und damit die ökologischen Möglichkeiten wesentlich gesteigert wurden.
Ökologische Situation:
Das Gelände ist relativ windexponiert, der Boden auch bei durchschnittlichen Niederschlägen eher trocken, und das Klima entsprechend der Meereshöhe von 730 m relativ kühl. Nach dem Tornado konkurriert hier eine mäßig ausgeprägte Naturverjüngung (z.B. Buche, Bergahorn, Fichte) mit freier Sukzession (Aufwuchs durch vielartige natürliche Aussämung, z.B. Himbeere, Haselnuss, Weißdorn, Holunder, Schlehe).
Die zusätzliche extensive Aufforstung mit zahlreichen Mischbaumarten wurde im Jahr 2022 begonnen und ist auf die Bereiche fokussiert, in denen der natürliche Aufwuchs nach wie vor spärlich ist.
Planung: Das 100-Wälder-Projekt
Hier soll erneut aufgeforstet werden, keine Frage. Die Oase bietet ein ausgezeichnetes Potenzial für eine gemeinsames, vielfältiges Gestalten zu einem stark gemischten, ökologisch besonders wertvollen Wald mit vielen Lebensräumen. Das 100-Wälder-Projekt ermöglicht es, dass viele einzelne Personen oder Personengruppen ein Stück Natur selbst gestalten. Sie können Ihr eigenes Waldstück anlegen! Das Projekt wird forstfachlich begleitet, und die Einzelwälder werden ökologisch sinnvoll koordiniert, damit sie allmählich zu einem gesunden und biologisch wertvollen Wald zusammenwachsen. Das ungewöhnliche, nicht ökonomisch sondern rein ökologisch geprägte Vorgehen soll einen besonders strukturreichen, artenreichen Mischwald hervorbringen. Mit dem Gedeihen des neuen 100-Wälder-Waldes werden Eingriffe später immer weniger notwendig sein.
Mitmachen:
Hier kann sich Jede und Jeder betätigen und Natur aktiv erleben. Tun Sie sich mit Freunden zusammen, oder bringen Sie Arbeitskolleginnen oder -kollegen mit oder kommen Sie alleine oder zu zweit – wir finden mit Ihnen die richtige Aufgabe und das richtige Maß. Sie sollen Spaß daran haben, und Sie tun gleichzeitig etwas für Ihre Gesundheit. Es gibt viel gestalterische Freiheit, und Sie können wählen, ob eher eine Mithilfe bei einer laufenden Aktion für Sie in Frage kommt, ob Sie ein Stück Wald selbst herrichten und gestalten wollen, oder ob Sie einfach einen einzelnen Baum pflanzen wollen. Gemeinsam werden wir manche Geländebereiche erst einmal zugänglich machen, überwachsene Jungbäume freischneiden und auf freiem Platz zukunftsfähiger Waldbaumarten pflanzen und anfänglich schützen.
Mitmachen beim 100-Wälder-Projekt!
- Fortlaufend befreien wir die nachkommenden jungen Bäumchen von dem Überwuchs ihrer umgebenden Sträucher und Ranken. Befreien wir junge Buchen, Ahorne, Eschen und Nussbäume von Brombeerranken, Waldrebe und allem, was sie bedrängt! Damit helfen wir dem nachwachsenden Wald. Machen Sie einfach mit!
- Die Bereiche, in denen keine Waldbäume nachkommen, bepflanzen wir mit jungen Waldbäumen. Hier ist viel Gestaltung möglich, und es dürfen 100 verschiedene Wälder auf dem Gelände entstehen.
- Wenn Sie möchten, gestalten Sie hier Ihr Stück Wald selbst! In Absprache mit Forstfachleuten wählen Sie Ihre bevorzugte Baumart aus und legen Sie los!
- Wenn Sie als Gruppe oder Einzelperson Interesse haben, sich an unserem 100-Wälder-Projekt zu beteiligen, dann melden Sie sich bitte bei uns: