Oase Unadingen

Das “Waldumbau-Projekt”

Gelände:
In Unadingen (Gewann: “Rüsteig”) umfasst unsere Projektfläche 27.000 Quadratmeter. Zwei Drittel davon sind klassischer Fichtenwald, ein Drittel ist Feucht-Mähwiese. Das Grundstück liegt wunderschön und direkt am Gauchach-Wanderweg.

Rückeweg durch den Fichtenwald (Ausgangssituation 2022)

Ökologische Situation:
Reine Fichtenwälder wie dieser sind anfällig für Befall durch Borkenkäfer, und sie sind sturmanfällig. Aus ökologischer Sicht sind sie ausgesprochen strukturarm und bieten wenig Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Eine Monokultur, die einst zugunsten eines guten Holzertrags angelegt wurde.

Rinde mit Borkenkäfern (Puppenstadium des “Buchdruckers”)

Oben noch grün, unten schon tot (Massenbefall mit “Buchdrucker”)

Borkenkäfer und Sturm arbeiten zusammen: Eine ungewollte Lichtung

Ursprüngliche Planung Wald:
Wir wollen diesen Wald “umbauen”: Der Fichtenbestand sollte überall dort, wo er Lücken oder freie Ränder aufweist, durch andere Baumarten, vor allem Laubbaumarten, bereichert werden. Neue Lücken gab es schon alleine aufgrund wiederkehrenden Borkenkäfer-Befalls immer wieder. Auf zwei Lichtungen wurde von Anfang an gepflanzt, mit dem Waldumbau begonnen. Hinzu kam der sogenannte “Voranbau” mit schattentoleranten Baumarten innerhalb des Fichtenbestands.
Auf Dauer soll hier ein artenreicher Mischwald aus Laub- und Nadelbäumen entstehen, in dem die Bäume unterschiedlich alt und hoch sind und unterschiedlich dicht stehen. Dies schafft “Struktur”: Es entstehen unterschiedliche Lebensräume für eine Vielzahl von Arten. Ergänzend sollen die Waldränder mit niedrigeren Gehölzen als ausgeprägte Übergangszonen zwischen Offenland und Wald ausgebildet werden, um dem Wild Nahrung und Versteck zu bieten. Nistkästen im Wald, die von einem Nistpaten betreut werden, bieten zusätzliche Brutmöglichkeiten für Waldvogelarten.
Zur Themenseite “Waldumbau”

Dramatisches Sturmereignis am 21.06.2023: Zur Sonderseite “Sturmschaden”
Ein lokal begrenzter, aber extrem heftiger Tornado vernichtete am 21.06.2023 den überwiegenden Teil des Baumbestandes und brachte damit unsere Planung durcheinander (Video “Planänderung” (06:35): Nextcloud | Youtube). Zunächst fielen umfangreiche Aufräumarbeiten an (Zur Sonderseite “Aufräumarbeiten”). Der zeitliche Ablauf des Waldumbaus wurde durch den Sturmschaden extrem beschleunigt. Auf den entstandenen Kahlflächen finden seither wiederholt Pflanzaktionen statt, und zu den eingebrachten Baumarten kommen seither auch sogenannte Lichtbaumarten wie beispielsweise die Stieleiche hinzu. Neu ist seither auch der massive Aufwuchs von Kraut und Sträuchern, von dem die Neupflanzungen eine Zeitlang freigehalten werden müssen.

Die Feucht-Magerwiese:
Die zwischen Wald und Wanderweg gelegene Mähwiese liegt relativ schattig und bot für die Tierwelt bislang relativ wenig Versteck und Nahrung.

Waldrand und Wiese am Wanderweg


Planung Wiese:
Die Hauptfläche soll weiterhin als Magerwiese einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung dienen. Dies geschieht nun in einer Kombination aus Mahd und Schafbeweidung. Der Randbereich am Weg soll abschnittweise nahrhafte Sträucher für die Vogelwelt enthalten und im übrigen durch ein besonderes Mähkonzept der biologischen Vielfalt in Flora und Fauna dienen.
Die Ränder der Wiese werden umgestaltet: Entlang des Gauchach-Wanderwegs wurde zur Anschauung eine Baumzeile angelegt. Sie beinhaltet Laubbäume fünfzehn verschiedener Arten und soll Wandernde über diese Baumarten informieren. In mehreren Zwischenräumen in der Baumzeile wurden heimische Sträucher angepflanzt, die vor allem für die Vogelwelt Versteck und Nahrung bieten. Eine geplante Schautafel am Wanderweg soll über das Projekt “Oase Unadingen” informieren und die enge Verbindung zwischen Mensch und Wald sowie Waldnutzungsformen und ihre Geschichte thematisieren.

Mitmachen:

  • In den baumlosen Bereichen, die der Tornado im Juni 2023 hinterlassen hatte, soll wieder aufgeforstet werden. Erste Pflanzaktionen haben seither stattgefunden, aber es ist noch ein langer Weg hin zu dem neu begründeten Mischwald, der hier entstehen und wachsen soll.
  • Rund um die Neupflanzungen muss in den ersten Jahren freigeschnitten werden, damit die jungen Bäume genügend Licht bekommen.
  • Durch Borkenkäfer-Befall oder Sturm fallen immer wieder Holzarbeiten an, wenn Bäume aus dem Wald entfernt werden müssen. Die Arbeit mit Motorsäge oder Seilwinde kommt dabei aus Sicherheitsgründen nur für Leute mit zweitägigem Motorsäge-Lehrgang in Frage. Anfallendes Brennholz kann von Helfern selbst mitgenommen werden. Aber auch ohne Sägeschein kann hier mitgeholfen und richtig angepackt werden.
  • Zum Teil kommen neue Laubbäume auch durch natürliche Aussaat auf, beispielsweise einzelne Stieleichen oder Ebereschen. Diese Naturaussaat soll, sofern die Standorte geeignet sind, fortlaufend durch Anbringen von Schutzhüllen unterstützt werden.
  • Wenn Sie mitmachen wollen, kontaktieren Sie uns bitte jederzeit:

info@natur-zuerst.de

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