Oase Unadingen

Das “Waldumbau-Projekt”

Gelände:
In Unadingen (Gewann: “Am Rüsteig”) umfasst unsere Projektfläche 27.000 Quadratmeter. Zwei Drittel davon sind klassischer Fichtenwald, ein Drittel ist Feucht-Mähwiese. Das Grundstück liegt wunderschön und direkt am Gauchach-Wanderweg.

Rückeweg durch den Fichtenwald

Ökologische Situation:
Reine Fichtenwälder wie dieser sind anfällig für Befall durch Borkenkäfer, und sie sind sturmanfällig. Aus ökologischer Sicht sind sie ausgesprochen strukturarm und bieten wenig Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Eine Monokultur, die einst zugunsten eines guten Holzertrags angelegt wurde.
Die zwischen Wald und Wanderweg gelegene Mähwiese liegt relativ schattig und bot für die Tierwelt bislang relativ wenig Versteck und Nahrung.

Rinde mit Borkenkäfern (Puppenstadium des “Buchdruckers”)

Oben noch grün, unten schon tot (Massenbefall mit “Buchdrucker”)

Borkenkäfer und Sturm arbeiten zusammen: Eine ungewollte Lichtung

Planung Wald:
Wir wollen den Wald “umbauen“: Der Fichtenbestand soll, wo immer er Lücken oder freie Ränder aufweist, durch andere Baumarten, vor allem Laubbaumarten, bereichert werden. Neue Lücken gibt es schon alleine aufgrund wiederkehrenden Borkenkäfer-Befalls immer wieder. Auf zwei Lichtungen wurde bereits gepflanzt, mit dem Waldumbau begonnen. Auf Dauer soll ein artenreicher Mischwald aus Laub- und Nadelbäumen entstehen, in dem die Bäume unterschiedlich alt und hoch sind und unterschiedlich dicht stehen. Dies schafft “Struktur”: Es entstehen unterschiedliche Lebensräume für eine Vielzahl von Arten. Ergänzend sollen die Waldränder mit niedrigeren Gehölzen als ausgeprägte Übergangszonen zwischen Offenland und Wald ausgebildet werden, um dem Wild Nahrung und Versteck zu bieten. Nistkästen im Wald sollen zusätzliche Brutmöglichkeiten für Waldvogelarten bieten.
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Waldrand und Wiese am Wanderweg


Planung Wiese:
Die Ränder der Wiese werden umgestaltet. Eine Baumzeile wurde entlang des Gauchach-Wanderwegs angelegt. Sie beinhaltet fünfzehn Exemplare lauter verschiedener Baumarten und soll Wandernde über diese Baumarten informieren. Auch soll die enge Verbindung zwischen Mensch und Wald, über Nutzungsformen und ihre Geschichte, sowie über verschiedene Baumarten thematisiert werden. In einigen Zwischenräumen in der Baumzeile, entlang des Wanderwegs, wurden einzelne heimische Sträucher angepflanzt, die vor allem für die Vogelwelt Versteck und Nahrung bieten werden. Die Hauptfläche der Wiese soll weiterhin einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung dienen. Dies geschieht nun in einer Kombination aus Mahd und Schafbeweidung. Der Randbereich soll teils nahrhafte Sträucher für die Vogelwelt enthalten, teils durch ein optimiertes Mähkonzept der biologischen Vielfalt in Flora und Fauna dienen.

Mitmachen:

  • Zwei Lichtungen am oberen Waldrand wurden in der Pflanzaktion am 08.10.2022 bereits mit Laubbäumen bestückt, quasi als Beginn des Waldumbaus.
  • Durch Borkenkäfer-Befall oder Sturm fallen immer wieder Holzarbeiten an, wenn Bäume aus dem Wald entfernt werden müssen. Die Arbeit mit Motorsäge oder Seilwinde kommt dabei aus Sicherheitsgründen nur für Leute mit zweitägigem Motorsäge-Lehrgang in Frage. Anfallendes Brennholz kann von Helfern selbst mitgenommen werden. Aber auch ohne Sägeschein kann hier mitgeholfen und richtig angepackt werden.
  • Innerhalb des Fichtenbestandes sollen solche Baumarten bereits jetzt eingebracht werden (“Voranbau”), die wenig lichthungrig sind, zum Beispiel Rotbuche, Hainbuche, Bergahorn oder Winterlinde. Pflanzaktionen hierfür sind für das Frühjahr 2023 vorgesehen.
  • Zum Teil kommen neue Laubbäume auch durch natürliche Aussaat auf, beispielsweise Stieleichen. Diese Naturaussaat soll, sofern die Standorte geeignet sind, fortlaufend durch Anbringen von Schutzhüllen unterstützt werden.
  • Bisher wurden fünf Vogelhäuschen in der Oase angebracht. Mit Spenden können Sie dazu beitragen, dass es noch einige mehr werden.
  • Wenn Sie mitmachen wollen, kontaktieren Sie uns bitte jederzeit:

info@natur-zuerst.de

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